Nach der Sage glaubte man in alten Zeiten, daß die Stare am Boden der Seen überwinterten. Im Herbst verschwanden sie, sobald der Frost kam, und genauso plötzlich tauchten sie im Frühjahr wieder auf. Da der Vogelzug oft nachts stattfindet, war es naheliegend zu glauben, daß sie einfach aus den Seen aufstiegen. Der Starentanz in Südwestjütland ist eines der großen Naturschauspiele dieser Erde.
Der Starentanz ist mit Worten schwer zu beschreiben. Auch in Bildern läßt er sich nicht vollständig beschreiben. Man muß ihn sehen, hören und riechen - und das mindestens einmal im Leben , denn er ist ein unvergeßliches Erlebnis.
Ein Luftballett, das jedes Frühjahr und jeden Herbst in der Marsch aufgeführt wird, wenn eine Million Stare sich in der Luft genau über den Stellen versammeln, wo sie sich für die Nacht niederlassen wollen. Genau dann führen sie das Drama „Starentanz" auf.
Das Ganze beginnt jedes Mal mit großen Erwartungen. Eine Stunde vor Sonnenuntergang muß man zur Stelle sein. Und jedesmal fragt man sich, ob sie heute auch kommen und ob man an der richtigen Stelle steht - das weiß man nie, denn die Stare wechseln oft ihren Standort. Sie sitzen verstreut draußen in der Marschlandschaft.
Dann plötzlich, wie durch einen Zauberschlag, sind sie doch da. Der erste kleine Schwarm fliegt über die Stelle hinweg, die sie gestern als Schlafplatz benutzten, dann der nächste - und plötzlich „quellen" Stare aus dem Himmel - und aus allen Himmelsrichtungen.
Es ist kaum zu glauben, wie viele es sind, und daß sie alle genau hierher zum Schlafplatz in der Marsch kommen.